Jugendliche bauen Fischreiser

Im Rahmen von Renaturierungs- und Schutzmaßnahmen an der oberen Eder fertigten Jugendliche der Jugendgruppe des Angelsportvereins Reddighausen, unter Anleitung weiterer Vereinsmitglieder, sogenannte Fischreiser an.
Diese dienen einerseits als Laichsubstrat andererseits als Schutz vor Fressfeinden für die Fischbrut.
Ihre Befestigung erfolgt entweder einzeln mithilfe von Pfählen an dafür geeigneten Stellen im Gewässer oder an bereits eingebrachtem Totholz. Alte, als sogenanntes Totholz ins Gewässer eingebrachte Bäume haben im Strom eine immens wichtige Bedeutung.
Dabei ist der Name Totholz eigentlich völlig unzutreffend, denn es sein bloßes Vorhandensein wirkt sich äußerst positiv auf das Habitat aus - es bringt Leben in Bäche und Flüsse zurück.
Als bedeutendes Strukturelement in Fließgewässern wirkt es auf Parameter wie Strömungsgeschwindigkeit und Wassertiefe ein, prägt und verändert damit das Aussehen (morphologische Bild) von Bächen und Flüssen.
Einige Untersuchungen, etwa an der March (Morava, Hauptfluss Mährens), zeigten, dass in den dortigen Totholzunterständen der Fischbestand 10- bis 20-mal so hoch war wie in den offenen Flussabschnitten direkt daneben.
Im Bodenseeraum wird das Einbringen von Fischreisern schon seit langer Zeit praktiziert, an einigen Stellen im Bodensee finden sich sogar archäologische Reste der Reisigbündel.
Sie bieten zahlreichen Fischarten und ihrer Brut ideale Laichplätze, Schutz vor Fressfeinden sowie ungünstigen klimatischen Bedingungen.
Zwischen und an den Reisigbündeln bringen Hechte, Barsche sowie zahlreiche andere Arten ihren Laich an bzw. ein.
Die Maßnahme der Reddighäuser Angler an der Eder dient also einerseits der Erhaltung rezenter Fischarten, sie soll aber auch die natürliche Reproduktion im Lebensraum fördern.


Das Thema „Totholz in Flüssen und Bächen" ist erst seit ein paar Jahren in der Öffentlichkeit aktuell. Davor war es eigentlich tabu. Im Gegensatz zu natürlichen, unverbauten Fließgewässern war in ausgebauten, begradigten Flüssen mit vielen Wehren und Wasserkraftanlagen kein Platz für Holz, das vom Wasser verfrachtet wird und Ansammlungen bildet. Sicherheit und Ökologie schienen in diesem Punkt unvereinbar zu sein. So wurde das Totholz (Äste, Wurzelstöcke, Bäume) lange Zeit gezielt entnommen, oft zum Nachteil unserer Fließgewässer und vor allem ihrer Fische. Inzwischen weiß man um die Bedeutung des Totholzes. Totholz bringt Leben in Flüsse und Bäche. Es wirkt sehr positiv auf Gestalt und Lebensformen eines Fließgewässers, stellt somit ein unverzichtbares Strukturelement dar. Totholz birgt aber auch Gefahren. Natürlich eingeschwemmtes und freibewegliches Totholz kann z. B. enge Brückendurchlässe verstopfen (Verklausung). Dort muss es geräumt werden. Vom Menschen eingebrachtes Totholz sollte mittels technischer Methoden (z. B. Fixierung durch Stahlseile bzw. Betonanker, Eingraben im Ufer) gesichert sein. In beiden Fällen muss die Sicherheit des unterhalb liegenden Gewässerabschnitts immer Vorrang haben. Dazu ist laufende Kontrolle notwendig.

Heute wird Totholz in der Gewässerentwicklung zunehmend eingesetzt. Vorschläge dazu enthalten die Gewässerentwicklungspläne.
Ob an großen Flüssen oder kleinen Bächen, das Belassen bzw. fachgerechte Einbringen von Totholz bewährt sich vielerorts. So hat z. B. der Landesfischereiverband Bayern e. V. gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten ein Totholz-Projekt an der Wertach durchgeführt. In einem weitgehend totholzfreien Flussabschnitt mit geringer Fischdichte sind massive Raubaumstrukturen eingebaut worden. Das Resultat ist mehr als ermutigend. Bereits nach kurzer Zeit haben sich die Bestände vieler Fischarten im Schutz des Totholzes deutlich erhöht. Aber nicht nur die Fischfauna, auch andere Lebewesen im Wasser profitieren vom Totholz.
Wenn biologisch verarmte und begradigte Fließgewässer renaturiert, d. h. in einen naturnahen Zustand versetzt werden, sollte Totholz einfach dazugehören. Es ist eine kostengünstige Bauweise zur Ufersicherung, bildet ökologisch unverzichtbare Strukturen in Flüssen und Bächen und beeinflusst gewässergestaltende Prozesse wie Abtrag und Anlandung sowie die Ausbildung von Inseln und Übertiefen (Kolke). Totholz ist zwar zeitlich nur begrenzt wirksam. Aus Sicherheitsgründen kann es nicht überall toleriert werden. Doch lassen sich, meist ortsbezogen, individuelle Lösungen finden.

 

Reddighäuser Jugendliche stellen künstliche Fliegen her

Unter der über die Grenzen hinaus geschätzten und fachkundigen Anleitung von Gerhard Seim und Heinz Hofmann trafen sich Jugendliche der Jugendgruppe des Angelsportvereins Reddighausen um erste Einblicke in die Kunst des Fliegenbindens zu erhalten. Trockenfliegen, die auf dem Wasser treiben, Nassfliegen (aus dem Wasser aufsteigende Fliegen oder Brutfische), Emerger (aufsteigende und ausschlüpfende Insekten), Nymphen (unter der Wasseroberfläche lebenden Larven) oder Streamer (Reizfliegen und Fischimitate) waren einige grundlegende Formen der Fliegenfischerei, die bei diesem Projekt vorgestellt wurden. Das Herstellen dieser oftmals ästhetischen Objekte ist als Hobby zwar nicht zwangsläufig mit dem Fliegenfischen verbunden, aber die Meisten möchten die Attraktivität ihre selbst gefertigten Köder auf die Fische natürlich ausprobieren. Übrigens eine den Fisch schonende Form des Angelns. Daher werden die Jugendlichen aus Reddighausen in einem zweiten Projekt selbst gebundene Fliegen auch am Gewässer ausprobieren. Warum eigentlich Fliegen selbst binden? Denn die verschiedenen Fliegenmuster selbst herzustellen ist nicht unbedingt kostengünstiger als diese im Fachhandel zu kaufen. Der entscheidende Vorteil: hier kann man durch genaue Beobachtung der Insekten in ihrer natürlichen Umgebung, gepaart mit eigener Kreativität bezüglich Formen, Farben und Materialien vielfältig experimentieren und sich Neues ausdenken um damit einen Fisch zu überlisten. Das Herstellen künstlicher Fliegen zum Fliegenfischen hat übrigens eine lange Tradition. In früherer Zeit versuchten Fliegenfischer tatsächlich die Fliegen im Biotop zu fangen und dann auf den Haken aufzuspießen. Mit mäßigem Erfolg - entweder veränderten sich die Köder sehr schnell in Form und Farbe oder sie rutschten einfach vom Haken ab. So kam man auf die Idee künstlichen Fliegen aus natürlichen Materialien wie z. B. Federn oder Fell herzustellen. Schon vor hunderten von Jahren gab es die Tradition des Fliegenbindens und -fischens. Einer der ersten dokumentierten Berichte zur Fliegenfischerei geht wahrscheinlich auf den Römer Claudius Aelianus zurück, der diese Technik angeblich von den alten Mazedoniern übernahm. Um 1450 wird die Fliegenfischerei dann vor allem in England eingesetzt, einerseits zur Sicherung der eigenen Ernährung, vor allem aber als neuer Sport in adligen Kreisen. Von dort aus hat sich dieses Hobby mittlerweile über die ganze Welt ausgebreitet und findet stetig neue begeisterte Anhängerinnen und Anhänger.

Im Reich der Steinfliegen und Strudelwürmer

Jugendgruppe untersucht Wasserqualität der Eder

 

Bei schönstem Sommerwetter untersuchten Jugendliche unserer Jugendgruppe  am vergangenen Sonntag die Eder im Hinblick auf ihre Wasserqualität. Unterstützt wurden sie dabei von ihren beiden Jugendleitern Thomas Kroll und Reinhold Gaß.

Unter fachkundiger Anleitung unternahmen sie einen Ausflug an die   Ederaue unterhalb des Hammergrabens.

Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Sieben, Betrachtungsschalen, Reagenzien und Bestimmungsbüchern machte sich unsere Jugendgruppe auf, um eine Bestandsaufnahme der im Fluss angesiedelten Mesofauna durchzuführen. Mit großer Begeisterung und Engagement gingen die jungen Forscher ans Werk und ihre Ausbeute konnte sich schon nach kurzer Zeit sehen lassen. Neben verschiedenen Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven fanden sie auch  Strudelwürmer, mehrere Steinfliegenlarven und andere Kleinstlebewesen. Anhand eines Teils dieser Meso-und Mikrofauna, die ganz bestimmte Ansprüche an die Wasserqualität stellen, lassen sich gezielt Aussagen zur Gewässergüte bzw. Belastung eines Gewässers treffen. Biologen sprechen hierbei vom sogenannten Saprobiensystem.

Ergänzt wurden die biologischen Untersuchungen durch weitere chemische und physikalische Messwerte, die das Gesamtergebnis vervollständigten und bestätigten.

Die durchweg positive Nachricht: im untersuchten Abschnitt liegt die Gewässergüte zwischen I und II, was einer insgesamt guten bis sehr guten Wasserqualität entspricht. Die gemachten Untersuchungsergebnisse sollen den zuständigen Behörden zur Verfügung gestellt werden. Die Messergebnisse  stehen unseren Mitgliedern im Detail im internen Bereich zur Verfügung.

Demnächst wird die Jugendgruppe ihre Aktivitäten fortsetzen und durch weitere aussagekräftige und interessante Untersuchungs-stellen ergänzen.

 

Auch für das Leibliche Wohl war gesorgt. Nach getaner Arbeit und der Auswertung der Resultate wurde anschließend noch gemeinsam gegrillt.

 

Jugendliche bauen Fischreiser

Im Rahmen von Renaturierungs- und Schutzmaßnahmen an der oberen Eder fertigten Jugendliche der Jugendgruppe des Angelsportvereins Reddighausen, unter Anleitung weiterer Vereinsmitglieder, sogenannte Fischreiser an.

 

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Reddighäuser Jugendliche stellen künstliche Fliegen her

Unter der über die Grenzen hinaus geschätzten und fachkundigen Anleitung von Gerhard Seim und Heinz Hofmann trafen sich Jugendliche der Jugendgruppe des Angelsportvereins Reddighausen um erste Einblicke in die Kunst des Fliegenbindens zu erhalten.

 

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